Sanierung des Jugendklubs in Alterstedt
Baumaßnahme unter der Leitung des Landnetz e.V.
Geschichte des Alterstedter Jugendklubs
Schon seit den 1970er Jahren existierte in den Räumen des heutigen Jugendklubs ein Treffpunkt für die Kinder und Jugendlichen des Dorfes. Anders als heute war der Klub damals jedoch nicht viel mehr als ein Dach über dem Kopf, ein Anbau zur Gemeindeschenke.
Kurz nach der Wende wurde der Jugendklub umgebaut und zunächst als Videothek, später als Teil der Gaststätte genutzt. Mit einer grundlegenden Sanierung der Gemeindeschenke von 1994 bis 1995 wurden die Räume verkleinert, im hinteren Teil die Heizung für den gesamten Gebäudekomplex eingebaut und die zur Straße gelegenen Räume wieder zum Jugendklub umgewandelt. Unserem damaligen Bürgermeister war es sehr wichtig, der Jugend einen Treffpunkt bieten zu können.
Verfall und Schließung
Leider verwahrlosten die Räume und Einrichtungen im Laufe der Zeit. Nicht jeder Jahrgang der Jugend wertschätzte den Klub. Es wurde randaliert, Wände beschmiert, Möbel zerstört. Schließlich zog man die Notbremse, nachdem die Silvesterfeier 2009/10 eskaliert war. Der Jugendklub wurde geschlossen und fortan nur noch als Abstellkammer für die Gaststätte genutzt.
Im Jahr 2012 schließlich der bedauernswerte Tiefpunkt. Durch den jahrelangen Leerstand waren Fenster und Trockenbau-Wände verfault und nicht mehr zu gebrauchen. Abfälle lagen herum. Die Toiletten waren defekt.
Initiative des Landnetz e.V.
Auf unserer Jahresmitgliederversammlung im Dezember 2012 sprachen wir unseren Bürgermeister - selbst Mitglied im Landnetz e.V. - auf die Zustände an. Zunächst war er sehr skeptisch. Die Gemeinde hatte kein Geld, zu sehr schienen ihn auch die Vorkommnisse in den Jahren zuvor zu schmerzen.
Darum verständigten wir uns darauf, dass aus dem reinen Jugendklub ein Jugend- und Vereinsraum für alle Alterstedter werden sollte. Der Landnetz e.V. übernahm die "Bauleitung" der Maßnahme. So wurde die Idee geboren, die Schäden zu beseitigen und den Jugendklub wieder instand zu setzen. Der Landnetz e.V. stellte 1000 € zur Verfügung.
Zusammenarbeit mit der Kirmesgesellschaft Alterstedt
Viele Leute der Alterstedter Kirmesgesellschaft sind gleichzeitig auch Mitglied im Landnetz e.V.. So entwickelte sich hier schon kurz darauf ein Gemeinschaftsprojekt. Auch der Kirmesverein steuerte noch einmal 500 € bei.
Ohne das Fachwissen und die tatkräftige Unterstützung speziell von Pierre und Ricardo von der Kirmesgesellschaft, welche praktisch den gesamten Trockenbau im Alleingang meisterten, wäre das Projekt in dem Umfang gar nicht möglich gewesen.
Dank vieler Sachspenden, auch von Unternehmen aus der Region, die der Landnetz e.V. einwerben konnte, gelang ein beeindruckendes Beispiel bürgerlichen Engagements in der Gemeinde.
Eine tolle Zusammenarbeit der Einwohner von Alterstedt
Eine neue Decke eingezogen, frisch tapeziert, neue Möbel aufgestellt, eine neue Bartheke eingebaut, die Toilette komplett neu gefliest und ein neues Fenster war eingebaut. Moderne LED-Deckenbeleuchtung hatte die alten Neonröhren abgelöst. Eine neue Spüle hinter der Bar war eingebaut worden und es stand nun ein Kühlschrank für die Getränke zur Verfügung.
Die Stühle im Hauptbereich stammten noch aus der alten DDR-Möblierung vom Saal der Gemeindeschenke, die 1995 ausgemustert wurden. Weil die Gestelle noch solide waren, entschlossen wir uns, die Stühle zu behalten. Man muss ja nicht alles wegwerfen und neu kaufen, besonders wenn das Grundmaterial sehr solide ist. Die Sitze wurden neu bezogen und die Gestelle lackiert.
Wiedereröffnung im Sommer 2013
In gut einem halben Jahr kamen mehrere hundert Arbeitsstunden zusammen. So konnte mit nur 1500 € und dank vieler Sachspenden sehr viel erreicht werden. Ein großes Dankeschön geht an die vielen beteiligten Unternehmen und Handwerker aus der Region, die sich unentgeltlich oder stark ermäßigt an unserem Projekt beteiligt haben.
Im Sommer 2013 schließlich wurde unser neuer Jugend- und Vereinsraum feierlich eröffnet. Viele der Mitwirkenden waren zur Eröffnung gekommen. Die Thüringer Allgemeine schickte einen Reporter und berichtete darüber.